Freitag, 19. Februar 2010

Insolvenzticker: 1. FC Eintracht Bamberg

Dem bezahlten Amateurfußball in Deutschland geht es schlecht. Überall gibt es wirtschaftliche Probleme, führen die veränderten Anstoßzeiten in den beidén Profiligen zu gefährlichen Zuschauerrückgängen. Einige Traditionsvereine wie leider auch mein Klub Göttingen 05 sind der Entwicklung bereits zum Opfer gefallen. Im "Insolvenzticker" will ich künftig an dieser Stelle von aktuellen Problemen der Vereine zwischen dem Profi- und dem Dorffußball berichten.

Es ist nicht einmal vier Jahre her, als man in Bamberg ein mit großen Hoffnungen verbundenes Fusionspaket schnürte. Traditionsverein 1. FC Bamberg und TSV Eintracht vereinten sich seinerzeit zum 1. FC Eintracht Bamberg, der im selben Jahr die Bayernliga erreichte und 2008 für die lizenzverweigerte SpVgg Bayreuth in die Regionalliga aufrückte.
Die anfänglich gewaltigen Zuschauerzahlen (2006/07 kamen durchschnittlich 2.705!) hielten mit dem Aufschwung jedoch nicht so recht mit, zumal die Lila-Weißen in der Spielzeit 2008/09 im 40 Kilometer entfernten Weismain antreten mussten, weil das Bamberger Stadion im Volkspark nicht viertligatauglich war.
Nun meldet der 1. FC Eintracht Bamberg große finanzielle Probleme. Die zurückgehenden Zuschauerzahlen sowie die Investition von rund 80.000 Euro für den Bau einer Flutlichtanlage haben ein Loch in die Kasse gerissen. Um einer drohenden Insolvenz zu entgehen, muss der Verein binnen kurzem 300.000 Euro einnehmen.
Um dies zu schaffen, rief man in Bamberg die Aktion "Domreiter 2012" ins Leben. Fans, Gönner und Sponsoren können dabei eine der 2.000 ausgegebenen "Scheinaktien" erwerben oder gegen eine Gebühr von knapp 2.000 Euro Mitglied des "Domreiter-Club" werden. Nach Angaben von Manager Jan Vetter sollen bereits 140.000 Euro an Sponsorengeldern eingegangen sein.
Weiter Infos: http://www.fc-eintracht-bamberg.de/

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