Donnerstag, 9. Februar 2012

Insolvenzticker: Kickers Emden/Eintracht Nordhorn


Die unendliche Saga um Kickers Emden und Eintracht Nordhorn in der Oberliga Niedersachsen geht weiter. Das Präsidium des NFV hat nunmehr entschieden, die für das Wochenende angesetzten Spiele der beiden im Insolvenzverfahren befindlichen Vereine, die mit jeweils 0 Punkten bereits als Absteiger feststehen, abzusagen. Damit sind Rehden (in Nordhorn) und Goslar (daheim gegen Emden) spielfrei. Beide Insolvenz-Vereine wollten die Rückrunde mit Notmannschaften bestreiten, weshalb es unter den verbliebenen Oberligisten große Aufregung gab, weil sie zu "Pflicht-Freundschaftsspielen" antreten sollten, die "außer Kosten nichts einbringen". Nordhorn-Gegner Rehden hatte bereits offen darüber nachgedacht, zum Spiel in Nordhorn nicht anzutreten.


NFV-Spielausschuss-Vorsitzender Stebani erklärte gegenüber den "Grafschafter Nachrichten", es gäbe die Möglichkeit, Spiele aus „verbandsseitigem Interesse“ abzusetzen: „Wir müssen eine Klärung herbeiführen, wie wir mit den Spielen von Nordhorn und Emden umgehen“. Die "GN" weiter: "Er sieht eine 'beschissene Situation für alle Seiten', betont aber auch, dass man nicht gegen das geltende Recht verstoßen könne. Mit Blick auf die kommenden Spielzeiten stellt der Spielausschuss-Vorsitzende schon jetzt klar: 'Die Statuten müssen geändert werden; das kann so nicht stehen bleiben.'“

Wie es weitergehen soll, darüber will der NFV auf einer Präsidiumssitzung entscheiden. Ein mögliches Szenario ist die Herausnahme beider Mannschaften aus der Liga und ihre Eingruppierung in die Landesliga Weser-Ems zur Saison 2012/13. Dort regt sich allerdings ebenfalls Widerstand, weil sich durch die beiden Insolvenzen die Zahl der Regelabsteiger erhöht.


Die Geschehnisse dokumentieren, wie fragwürdig der gesamte Lizenzprozess vor der laufenden Saison gewesen ist. Kickers Emden hatte im Sommer zunächst die Lizenz entzogen bekommen, sie dann aber im Nachgang doch erhalten. Der Klub ist mit rund 3 Mio. Euro verschuldet. Leidtragende sind auch die Gegner der beiden Vereine, denen nun im ungünstigsten Fall (wie bei meinem RSV 05) gleich zwei Heimspielzuschauereinnahmen flöten gehen könnten.



Unterdessen wurde bekannt, dass der VSK Osterholz-Scharmbeck über einen Rückzug aus der Oberliga Niedersachsen nach dem Saisonende nachdenkt. Die Osterholzer, vor den Insolvenzfällen abgeschlagenenes Schlusslicht der Liga und designierter Absteiger, sahen sich kürzlich im Visier von Steuerfahndern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen